„Wir müssen reden...!“

Wie erklärt ein Arzt seinem Patienten, dass er unheilbar krank ist? Wie überbringt der Betroffene die Nachricht seinen Angehörigen? Und mit welchen Worten können Pflegende Sterbenden Mut machen? „Kommunikation ist ein elementarer Grundpfeiler unseres Lebens – nicht zuletzt am Lebensende“, sagt Projektleiterin Meike Wengler von der MESSE BREMEN. Aus diesem Grund stellen sie und ihr Team den 11. Fachkongress LEBEN UND TOD am Freitag und Samstag, 8. und 9. Mai 2020, unter das Motto „Wir müssen mal reden…!“.

In 60 Vorträgen und Workshops widmen sich die Referenten der Kommunikation in der Medizin, in der Pflege und Hospizarbeit, in der Seelsorge und in der Bestattungskultur.
Prof. Dr. Jalid Sehouli ist Chefarzt für Gynäkologie an der Berliner Charité. Als Krebsspezialist führt er nicht selten Gespräche, in denen es um Leben und Tod, um das Überbringen lebensverändernder Diagnosen geht. Sein Buch „Von der Kunst, schlechte Nachrichten gut zu überbringen“ beinhaltet Leitlinien für eine emphatisch-konstruktive Kommunikation sowie wertvolle Anregungen für den richtigen Ton in sensiblen Gesprächen. In seinem Vortrag gibt Sehouli anhand eigener Praxiserfahrungen Empfehlungen für all jene, die in ihrem Berufsalltag mit sensiblen Kommunikationsaufgaben konfrontiert sind.
Auch haupt- und ehrenamtlich Tätige in der Pflege und Hospizarbeit stehen immer wieder vor kommunikativen Hürden. Sie sind mit der empfundenen Hilflosigkeit und den Emotionen von Betroffenen und ihren Angehörigen konfrontiert. Selbst Menschen, die im Allgemeinen gesprächig und empathisch sind, reagieren in solchen Situation häufig überfordert. Wie sie trotz allem ruhig bleiben und die Konfrontation gut meistern, zeigt Beate Lüdke. Die Trainerin für neurolinguistisches Programmieren gibt Interessierten in ihrem Workshop „Da könnt ich platzen…“ Methoden an die Hand, mit deren Hilfe sich das eigene Denken verändern lässt. „Die Teilnehmenden lernen, einen klaren Kopf zu bewahren. Sie werden neue Erfahrungen sammeln, sich den Situationen des täglichen Lebens spielerisch nähern und erkennen, dass sie mit ihrer Ausstrahlung ihre Umgebung positiv verändern können“, so die Diplom-Pflegewirtin.
Mehr als nur ein Fachkongress
Doch was tun, wenn die Sprache versagt? Wie äußert sich Trauer bei demenzerkrankten Menschen? Und wie können Sterbe- und Trauerbegleiter den Betroffenen mit Hilfe kunsttherapeutischer Ansätze helfen? Diese und weitere Themen sind ebenfalls Bestandteil der 11. LEBEN UND TOD. Die begleitende Messe mit ihren über 140 Ausstellern bietet darüber hinaus eine gute Gelegenheit für einen professionsübergreifenden Dialog, um neue Kontakte zu knüpfen und Impulse für die eigene Arbeit zu erlangen.
Die LEBEN UND TOD in Halle 6 der Messe Bremen ist am Freitag, 8. Mai, von 9 bis 18 Uhr und am Samstag, 9. Mai, von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung kostet ab 8 Euro, der Zugang zum Kongress ab 25 Euro. Interessierte Fachteilnehmer können sich online registrieren.
In diesem Jahr findet die LEBEN UND TOD erstmals auch an einem zweiten Standort statt: am Freitag und Samstag, 23. und 24. Oktober, in der Messe Freiburg.
Mehr Infos unter www.leben-und-tod.de

Fotos: Steffen Giersch

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